Die drei Säulen des Kunstzentrums « Centre d’Arts«

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Der historische Mittelpunkt des Ortes Schorbach, dessen Geschichte auf das Mittelalter zurück geht ist verbunden mit dessen kulturellem Mittelpunkt durch den Fußweg Josef Pyrz. Dieser Weg ist die erste Säule des „Centre d’Arts“ Da entdeckt der Besucher das Ökosystem des Dorfes und die gewaltigen Skulpturen eines polnischen Künstlers : Josef Pyrz.
Die zweite Säule des „ Centre d’Arts“ ist der Universalkalender der Brüderlichkeit und des Friedens. Dieses monumentale Werk des Künstlers Joseph Kriegel ist in einem, dem gesamten Werk gewidmeten Gebäude untergebracht, das sich längs des Weges Josef Pyrz erstreckt.
Zuletzt ist das Hauptgebäude „Großer Garten“, Zentrum der Kulturanlage, die dritte Säule des „Centre d’Arts“. Es bietet dem Besucher zeitliche Ausstellungen, beherbergt Dauerausstellungen zeitgemäßer Kunstwerke, und verfügt über Räume, die gesellschaftlichen Ereignissen, Vorlesungen und Begegnungen vorbehalten sind.
Der « Centre d’Arts »: Einen Erfolg teilen…

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Im Jahre 2000 sind Jacqueline und Claude Reslinger Josef Pyrz begegnet im Rahmen einer Ausstellung des polnischen Künstlers in Saint Germain l’Auxerrois. Das Unternehmerpaar hatte, seit Mitte der 70er Jahre, im Elsass und in Lothringen zahlreiche Möbel – und Haushaltswarengeschäfte eröffnet und betrieben. Der Erfolg ließ nicht auf sich warten und sie haben gehalten, was sie sich selbst versprochen hatten: Andere an einem Teil ihres Erfolges teilhaben zu lassen.
So kam es zu diesem Kunstzentrum. Es sollte dazu dienen die Sammlung der, von Jacqueline und Claude Reslinger erworbenen Kunstwerke Josef Pyrz‘ unterzubringen. Im Lauf der Zeit fasste das Paar den Entschluss einen, der zeitgenössischen Kunst gewidmeten Ort einzurichten. Zunächst war die Errichtung des „Centre d’Art“ in Bitche vorgesehen. Da aber das Vorhaben mit Schwierigkeiten verbunden war, hat das Ehepaar Reslinger sich entschlossen den „Centre d’Arts“ in Schorbach zu gründen, einer Ortschaft in der sie seit 2004 wohnhaft sind.
Ende 2000 haben Jacqueline und Claude Reslinger, fast als Einleitung zur Entstehung der Stätte, dem Künstler Josef Pyrz zehn Originalwerke in Auftrag gegeben : „Die zehn Worte des Bundes“ in Vogesensandstein gehauene Werke, die den aktuellen Weg Josef Pyrz säumen.
Ein Gebäude, im Sinne der Reslinger

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Ende 2000, nachdem sie den Entstehungsort des zukünftigen „ Centre d‘Arts“ ausgewählt hatten – im sogenannten „Großer Garten“ in Schorbach – haben Jacqueline und Claude Reslinger das Errichten des Gebäudes integral finanziert. Ein Architekt musste hinzugezogen werden. Ganz selbstverständlich wurde Gabriel Marot, ein Freund der Familie mit dem Projekt beauftragt.
Das Pflichtenheft stellte große Ansprüche an Gabriel Marot. Es ging darum ein Gebäude zu errichten, das die Dauerausstellung der Werke von Josef Pyrz beherbergt, zeitliche Ausstellungen, kulturelle Ereignisse wie Theatervorführungen oder Konzerte aufnimmt, und gleichzeitig die Bodenbeschaffenheit berücksichtigt, da ein Bach-die Schor- das Grundstück durchquert. Dazu war es für die Auftraggeber wichtig, dass das Gebäude sich ästhetisch in den natürlichen Rahmen des Schortals integriert und Umweltnormen angepasst wurde, die zur Bauzeit des „Centre“ noch nicht offiziell in Kraft getreten waren.
Das Gebäude ist eine Reihe von Zellen, die eine Hauptgalerie umgeben. Errichtet auf einem Pfahlwerk aus Beton ist Holz das vorherrschende Baumaterial in diesem Projekt. Die Heizung wird durch die Technik der Geothermie gewährleistet, und die Isolierung von Mauern und Dach erlaubt eine akustische und thermische Behaglichkeit in jeder Jahreszeit. Die architektonische und technische Herausforderung führte zur Errichtung eines einzigartigen Gebäudes.
Der „Centre d’Arts“ von Schorbach wurde 2013 eingeweiht. Vier Jahre später haben das Ehepaar Reslinger und die Gemeinde einen Anbau errichten lassen, in dem „der Universalkalender der Brüderlichkeit und des Friedens“ den Besucher erwartet.
Später hat das Ehepaar Reslinger die Gebäude und die Dauerausstellungen der Gemeinde Schorbach überlassen.
Das Gebäude wurde 2016 bei den World Architecture Awards in Venedig ausgezeichnet.