Dominique Bergeret, „ Wandel“ Skulptur 240cm. Eine gemalte Seite, eine Seite aus Mosaik.

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Dominique Bergeret empfindet seine Kunst, wie eine Berufung. Er sagt: „ Sich mit Mosaik zu beschäftigen ist wie in einen Orden eintreten: man wird unaufhörlich angefordert.“
Zwischen seinem Wirken als Musiker, Maler, Mosaist und Steinhauer fühlt Bergeret sich gezwungen „Entscheidungen zu treffen“ wie er sagt. Sein hohes Empfindungsvermögen lässt ihn die Welt anders betrachten, und er lässt sich davon inspirieren. Er versucht immer wieder durch seine Werke, auf den ersten Blick ungeahnte Quellen der Lebenskraft zu enthüllen.
Granit, Marmor, Glaskiesel; jedes Material wird in Betracht gezogen und verwendet, je nach Inspiration des Künstlers. Seine zeitgenössischen Werke sind das Spiegelbild eines tausendjährigen technischen und kulturellen Erbes, denn Dominique Bergeret ist der Ansicht, „dass man, um weit zu sehen, auf die Schultern der Ahnen steigen muss“.
Françoise Bissara-Fréreau, « Haus der Tiefen » I et II Skulpturen aus farbigem Kristall.

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„In meinem Schaffen sind Technik und Sinn ein und dasselbe.
In meinem Atelier schnitze ich in Wachs die Reliefs, die sodann vom Glasermeister gegossen werden. Da ich mich für Glasskulpturen entschieden habe, die auf der einen Seite hohl, auf der anderen Seite plan gegossen werden, je nach zahlreichen optischen, ästhetischen, architektonischen und praktischen Kriterien, ist meine Arbeit doppelt beschränkt: Das Relief muss eine Dicke von 2,5cm bis 5cm aufweisen, je nach der Struktur, die eine gewisse Glasdicke erfordert, und der Inversion rechts-links des Modells und der Situation. Abdrücke von vorgeschnitztem Holz markieren das Wachs mit lateinischen und hebräischen Schriften, mit Schatten - und Lichtstreifen.
Meine Arbeit entfaltet das Heilige Buch, das sich aufrollt und die Kleider der Figuren bildet. Aus diesen Seiten entspringen die Gesichter, die Hände. Es gibt, in der Tat, eine, dem ganzen Mittelalter gemeine Tradition, die der Heilige Paulus eingeführt hat, „ Jeder Sinn der Schrift vertieft sich, indem er sich spaltet, sich aufteilt: der Buchstabe und der Geist, die Oberfläche und das Innere“.
Françoise Bissara – Fréreau malt, und bearbeitet andere Materialen, namentlich Bronze.
Rolf Ball, „Die Ikonen“

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Rolf Ball hat einen Kursus in bildender Kunst an der Strasburger Universität absolviert. Sodann unternimmt er eine Weiterbildung und befasst sich mit Sozial - und Kulturantrhopologie „um die Beziehung zwischen Mensch und Kunst zu verstehen und zu integrieren“.
Die traditionellen Ikonen stammen aus griechisch – ägyptischen, mit Wachspolitur gemalten Grabbildnissen, die man auf die Sarkophagen der Mumien stellte. Bei der Schaffung seiner Ikonen, von denen diese hier ein Archetyp ist, der die Darstellung der Mutterschaft in verschiedenen Traditionen gegenüberstellt, schöpft der Künstler seine Inspiration in reichen, sogenannten primitiven Kulturen, insbesondere auf dem afrikanischen und dem amerikanischen Kontinent. In seinen Ikonen „entsakralisiert er die Porträts, um eine einfache Erfahrung, einen universellen Ausdruck herauszuheben.“
Shin Shimizu, Allgemeinheiten und Gegenstand der Ausstellung

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Shin Shimizu ist ein zeitgenössischer japanischer Künstler, 1947 in Sado geboren. Absolvent der Schönen Künsten in Tokyo, lässt er sich 1997 in Paris nieder.
Diese Dauerausstellung besteht aus Bildern, die mit Acryl auf Karton gemalt sind. Sie sind Darstellungen der Landschaft seiner Heimatinsel. Sie sind eine Erforschung der Farben, und der Künstler schöpft seine Inspiration in der japanischen Ästhetik der Haian Epoche.
Diese Periode der mittelalterlichen Geschichte Japans, was, wörtlich übersetzt, „ Friede“ bedeutet, sieht den Abbruch der Beziehungen zu China, die Einführung einer eigenen japanischen Schrift und die Wahl von Heian-Kyo , dem heutigen Tokyo, als politische Hauptstadt. Es ist die Geburtsstunde der nationalen, politischen Kultur, nach Jahrhundertlangem chinesischem Einfluss. Die Künste entwickeln sich am kaiserlichen Hof. Die japanische Elite erfindet sich fortan eine eigene Bestimmung
„ Darin gibt es nichts, was in Farbe dargestellt wäre ( Kuniichi Uno, japanischer Philosoph) Es ist nur Farbe . Farbe, die wirklich existiert. Wenn es eine Farbfläche gibt, dann, weil die Farbe schon von Farbe umgeben ist.“
Die Bilder von Shin Shimizu laden den Besucher dazu ein das durchscheinende Licht zu betrachten. Existiert die Farbe wirklich? Ist es eine Vibration? Ist es eine Energie? Ist es eine einfache Materie? Es ist zweifellos all dies gleichzeitig, und Shin Shimizus Werk erlaubt uns zu betrachten, was uns umgibt und es zu sublimieren. Farbe ist überall, und zuerst auf Shin Shimizus Bildern.